Gräfliche Familie
Die gräfliche Familie- Mehr als ein Partner
Für die Thurner Bürger bestand schon immer ein besonderes Verhältnis zur gräflichen Familie. So verdankt das heutige Thurn seine Entstehung dem Schöpfer der Schlossanlagen. Hofmarschall Horneck ließ zu Be-ginn des 19. Jahrhunderts die Häuser nach und nach erbauen und wies jedem seiner Ortsbürger einen Streifen Ackerland zu. Die Thurner Bürger zeigten sich ob dieses Großmutes dankbar und begegneten den „gräflichen Herrschaften“ immer mit Hochachtung und dem gebührenden Respekt.
So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass sich dieses besondere Verhältnis bis in die Gegenwart bewahrt hat und in den Thurner Ortsvereinen von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Nachfolgend dokumentieren die wichtigsten Stationen diese außergewöhnliche Beziehung zu unserer Eintracht.
So wurden bisher alle größer gefeierten Jubiläen unter der Schirmherrschaft der gräflichen Familie gestellt. Zur Fahnenweihe 1950 konnte als Fahnenpate der erst 11jährige Hannfried Graf von Bentzel-Sturmfeder-Horneck gewonnen werden. Stellvertretende Fahnenpatin war damals Gräfin Irmgard von Bentzel-Sturmfeder-Horneck.
Nicht aber die großen Jubiläen sind es, die die eng verzahnte Beziehung aufrechterhalten. Es sind die immer wieder kehrenden kleinen Ereignisse, die zur Festigung beigetragen haben.
Geburtstage, Hochzeiten, Geburten…. die gräfliche Familie bedankt sich immer mit einer Einladung an die Sänger, die diese Feiern ihrerseits mit einem gebührenden Ständchen begleiten.
Das Fest des Heiligen Sebastian, „Sewastius“, der Patron der Schlosskapelle, dessen Gedenken jährlich am 20. Januar begangen wird, ist traditionell ein Feiertag in Thurn. Nach dem Festgottesdienst in der Schlosskapelle lädt Graf Bentzel zum Frühschoppen in den Romantiksaal ein. Alle Thurner Ortsvereine sind mit ihren Fahnenabordnungen am Gottesdienst beteiligt. Die ältere Generation ab 70 ist zum Mittagessen eingeladen. Mit dieser Einladung führt der jetzige Besitzer die schon seit dem 18. Jahrhundert bestehende Tradition seiner Vorfahren fort.
Die Eintracht hat über viele Jahr der älteren Generation am Nachmittag ein Ständchen gebracht. Aufgrund der Berufstätigkeit vieler Sänger mussten wir diese schöne Tradition aber leider vor wenigen Jahren einstellen.
Weinfeste, Grillabende, Einladungen zur Besichtigung des Weingutes….
Die gräfliche Familie war immer darauf bedacht, ein sehr gutes Verhältnis zur Eintracht zu haben und zeigte sich großzügig bei vielen Veranstaltungen.
So wurden und werden immer noch unzählige Weinfeste, Grillabende und Sommerfeste auf und in den Anlagen der gräflichen Familie gefeiert.
Die Eintracht wiederum bedankt sich hierfür jährlich mit einem Ständchen zu Weihachten.
Einen beachtlichen und großen Schritt für ein gemeinsames Miteinander gab es Mitte der 80er Jahre. Mit Schließung des Sängerlokales „Tivoli“ beim Bauernhannes wurde vorübergehend eine Bleibe im Sportheim gefunden. Es war jedoch von vornherein absehbar, dass das Sportheim nicht als Dauerlösung dienen sollte. Und so fanden zum Jahreswechsel 1985/86 intensive Gespräche mit Graf Bentzel statt und man kam zu einer Vereinbarung, deren reelle Umsetzung man heute gerne das Schmuckstück des Vereins nennt. Unter der Vorstandschaft von Alfred Riedelmeier wurde ein Vertrag mit der gräflichen Familie abgeschlossen, der den Bau und die Nutzung eines Sängerheimes als Anbau an den Rittersaal vorsah. Noch im Spätherbst des Jahres 1986 wurde mit dem Bau begonnen. Und bereits am 1. Mai 1987 konnte in einer kleinen vereinsinternen Feier das neue Domizil eingeweiht werden.
Die Sängerstube dient aufgrund ihres gemütlichen Inneren nicht nur den freitäglichen Singstunden des Vereins, sondern wird auch gerne für Familienfeiern genutzt. Die Eintracht darf sich glücklich schätzen, solch ein Vereinsheim zu besitzen. Für größere Veranstaltungen steht uns der neu gestaltete Romantiksaal offen.
Die Vorstandschaft und die gräfliche Familie waren und sind nach wie vor immer bemüht, die Interessen beider Seiten zu vereinen, so dass auch weiterhin und für die Zukunft ein besonderes Verhältnis „Eintracht“ – „Gräfliche Familie“ bestehen und gedeihen möge.